Balkan 2016
7.7.2016
Unsere erste Übernachtung auf dem Weg in den Kaukasus ist bei Kathi
auf der Trinkeralm im Angesicht des Dachstein. Die Alm ist uns von
vielen Skiurlauben bestens bekannt, im Sommer aber nicht
wiederzuerkennen.
9.7.2016
Über den Plattensee sind wir nach Budapest gelangt, Ungarns
wunderschöner Hauptstadt an der Donau.
11.7.2016
Auf dem Weg in die Puszta haben wir noch den höchsten Berg Ungarns,
den Kekestetö 1016m mit
dem Fahrrad bezwungen.
13.7.2016
In Rumänien haben wir Sylvie mit Freundin aufgenommen, die mit dem
Fahrrad ans Schwarze Meer unterwegs sind. Die Transfagarasan ist
eine abenteuerliche Bergstrasse über die Karpaten, die uns nach
Bukarest bringt. Der Palatul Parlamentalui zeugt von dem Größenwahn
Ceauscescu und soll das zweitgrößte Bauwerk der Welt sein.
17.7.2016
Am Donauufer bei Rasova fanden wir einen genialen
Übernachtungsplatz, der auch bei den Rumänen ein beliebter
Picknickplatz ist. Leider ist der Ort deshalb ziemlich zugemüllt.
21.8.2016
Über den Mamaia Beach bei Constanta am Schwarzen Meer sind wir nun
im Donaudelta. Bei Murighiol auf Romeos's Campingplatz unternahmen
wir eine Bootstour durch das Delta. Mit der Fähre bei Nufaru
erreichen wir in Partizani den schönen Campingplatz "Campo
Euro-Club" direkt am mittleren Donaukanal.
26.7.2016
Nach 2 schönen Tagen kommen Sylvie und Annika von Sulina mit der
Fähre an und wir setzen gemeinsam die Reise in den Parcul National
Muntii Macinului fort. Im ältesten Gebirge Europas machen wir zwei
schöne Wanderungen und fahren weiter zur Grenze. Nach einem
Kilometer durch Moldavien kommen wir in die Ukraine. Das Auto wurde
viermal inspiziert,
Pfefferspray und ein Messer müssen wir nebst zwei Bier und fünf Euro
Schmiergeld liegen lassen.
Vor uns liegen noch 300 Km auf teilweise hundsmiserablen Straßen. In
Odessa erhalten wir, erstaunlicherweise problemlos, unser
Fährtickets und sollen um 14.00 Uhr zum Hafen, damit wir das weitere
Prozedere bis zum Ablegen um 23.00 Uhr geschafft haben.
30.7.2016
Die Abfertigung begann um 21.00 Uhr und nach vier Fahrzeugkontrollen
und 100,-
HRIVNAS
Schmiergeld waren wir um 1.00 Uhr auf der Fähre, die dann um 5.00
Uhr morgens abgelegt hat. Zwei geruhsame Tage später legten wir gut
verpflegt in Batumi an. Die georgischen Zollformalitäten waren
professionell und zügig erledigt. Nach einer Stadtbesichtigung von
Batumi verabschieden wir uns von Sylvie und Annika und sind nun im
Großen Kaukasus.
Zwei Nächte verbrachten wir auf einer "Märchenwiese" ca. 1km hinter dem Flughafen mit Blick über Mestia und auf die schroffen Berggipfel des Kaukasus.
8.8.2016
Auf dem Rückweg von Ushguli haben wir wieder Sylvie und Anni
getroffen. Die beiden sind dann mit dem Rad über den Pass nach Unter
Swanetien gefahren. Wir nehmen den Umweg zurück über Jvari, Zugdidi
nach Tsageri und weiter zum Shaori Reservoir. Hier gibt es schöne
Stellplätze direkt am See. Die Mädels haben eine Panne und so müssen
wir sie in Ambrolauri abholen, wo sie von der Border Police
abgesetzt werden. Am Stausee verbringen wir zwei schöne Tage und
fahren weiter zur Georgischen Heerstraße nach Stepantsminda am Fuße
des Kasbek (5033m). Das
"Alte Kloster" Tsminda Sameba erreicht man mit dem Mountainbike über
eine üble Piste und 400hm, oder mit dem Delica 4WD People Mover. An
der Strecke übernachten wir an Stellplätzen irgendwo am Fluss.
Auf dem Rückweg ging es mit dem MTB von Kobi durch die Truso Gorge
und in ein wunderschönes Hochtal, vorbei an Schwefelquellen bis zum
Kloster Abano im Grenzgebiet zu Südossetien. Nach dem Kreuzpass
haben wir den Skiort Gudauri inspiziert, zwecks eventueller
Skiausfahrt mit dem Freerideteam.de. In Mtskheta trafen wir nochmals
Sylvie, wo wir ihr Fahrrad verstaut haben, sie ihren Rückflug von
Tbilisi nahm und wir weiter in den Vashlovani NP, an der Grenze zu
Azerbaidshan fuhren. Neben grandioser Wüstenlandschaft und sengender
Hitze, brachten die Fahrwege Fahrer und Fahrzeug an die
Belastungsgrenzen.
Gestern besuchten wir die Höhlenstadt Uplistikhe. Wir entschlossen
uns zur Route über den Ski- und Kurort Bakuriani, wussten aber
nicht, dass die asphaltierte Strasse kurz hinter dem Dorf endet und
uns dann 44 Km übelste Rumpelpiste über den 2470 m hohen
Tskhratskaro Pass erwarteten.
Nach 4 Stunden erreichten wir dann reichlich durchgerüttelt das
Höhlenkloster Vardzia. Hier wurden ab dem 10 Jhd. ca. 2000 Säle und
Kammern, die von kilometerlangen Querstollen im Fels miteinander
verbunden waren, in den Sandstein gehauen.
22.8.2016
Aufgrund der widrigen Straßen und eines Strafzettels sind wir nicht
wie geplant nach Batumi über den kleine Kaukasus weiter gefahren,
sondern direkt über Posof in die Türkei eingereist.
Die Türkei empfing uns freundlich mit einem deutschsprachigen
Grenzbeamten und hilfsbereiten Menschen. Die landschaftliche
Vielfalt im anatolischen Hochland hat uns total überrascht und
schöne Übernachtungsplätze bereit gehalten. Hier wird viel in die
Infrastruktur investiert. 4 spurige Schnellstraßen durchziehen das
Land und selbst die deutschen Türken wundern sich, wie schnell sich
diese Gegend entwickelt. Jede größere Stadt bekommt eine neue
Universität, einen Flughafen und neue Wohnviertel.
Weiter geht es westwärts über Kayseri nach Kappadokien. Die
vielfältigen Tuffgesteinformationen im Göreme Nationalpark sind von
zahllosen Wohnhöhlen durchlöchert. Vom Kaya Campingplatz aus sieht
man frühmorgens unzählige Ballons über dem Tal aufsteigen.
Auf dem Weg Richtung Westen liegen weitere Höhlenstädte im
Untergrund. Kappadokien wurde im 10. Jhd. durchlöchert wie ein
Schweizer Käse.
Einen Kilometer hinter Pamukkale (UNESCO Weltkulturerbe) fanden wir
einen Übernachtungsplatz mit Ausblick auf die Sinter Terrassen.
Barfuß wanderten wir am nächsten Tag über die überfluteten
Kalkformationen zum historischen Hierapolis, einer griechisch,
später byzantischen 100.000 Einwohner Stadt.
Jetzt campen wir bei Ephesus am ägäischen Meer am Strand.
1.9.2016
Den Bazar in Izmir konnten wir wegen chaotischer Verkehrszustände
leider nicht erreichen und haben uns die Ausgrabungen von Troja
angeschaut. Die Fähre von Cannakale brachte uns über die Dardanellen
und weiter nach Griechenland. Mit einer Übernachtung bei
Alexandroupolis am Strand und in der Nestos Schlucht verließen wir
Griechenland nach Bansko, Bulgarien. Am Fuße der Todorka,
verbrachten wir auf 1770m drei schöne Tage im Pirin Gebirge mit
Wanderungen auf den Vihren 2915m und zu den Seenplatten. Im Rila
Gebirge ist das Rilski Kloster mit bunten Malereien sehenswert. Vom
Campingplatz aus sind es 14Km mit dem Mountainbike zum Ausgangspunkt
für eine schöne Wanderung auf die Hochtäler. Über Mazedonien
gelangen wir nach Albanien und hier holt uns die vermüllte
Landschaft wieder ein. Bei Shkoder finden wir dennoch einen
liebevoll gepflegten Campingplatz unter der Burg.
4
Der Thefi NP in den albanischen Bergen begeistert uns durch seine
wilden, tiefen Schluchten. Mit dem Fahrrad fuhren wir über den Pass
und wieder 1000hm ins Hochtal.
Die Grenze nach Montenegro war schnell passiert und wir kurven ganz
in den Norden zur Tara Schlucht und dem Durmitor NP. Die Tara
Schlucht ist zwar Weltkulturerbe, aber schwer zugänglich und die
Aussichtspunkte nur mühsam zu finden.
Am nächsten Morgen nehmen wir die Bergstraße von Zabljak nach
Pluzino. Zu unserer Überraschung schlängelte sich die Straße durch
eine schöne Hochebene und wir erreichen problemlos die Grenze nach
Bosnien-Herzegowina. Wenig spektakulär erreichen wir Kroatien.
Wir besuchen die Hafenstadt Split, mit ihrer wunderschönen, aber
turistisch überquellenden Altstadt und fahren dann bei strömendem
Regen zum Krka NP, wo kleine, klare Wasserfälle über
Rauwackenbarrieren stürzen. In Slowenien steuern wir das
Klettergebiet Osp bei Trient an der Grenze zu Italien an. Heute
treffen wir uns mit Sascha im Trentino, am Lago de Caldonazzo. Vier
Tage lang quälen wir uns mit dem MTB durch geiles Gelände in
herrlicher Landschaft.
Weiter über Meran und den Jaufen Pass machen wir einen kurzen Stop
in Innsbruck bei Nataly, bevor wir nach 11500km unbeschadet von
unserer Balkanreise zuhause ankommen.